Verleihung des Prix Wasserfrau 2021 an  den Kath. Frauenbund im Dekanat Friedrichshafen für ihre Initiative "Maria 2,0" 

 

„Maria 2.0“ ist eine beispielhafte Initiative für das gesellschaftspolitische Anliegen der Frauen-Gleichstellung in den Kirchgemeinden Friedrichshafen, Tettnang und Meckenbeuren. 

 

Mit vielen Aktionen macht die Bewegung auf sich aufmerksam: In den Kirchgemeinden Friedrichshafen, Tettnang und Meckenbeuren haben engagierte Frauen nach dem Beispiel von Martin Luther Thesenpapiere mit Thesen zur Reform der Kirche an die Kirchentür gehängt. Mit einem sogenannten „Kirchenstreik“ hat Maria 2.0 begonnen, die Situation der Frauen in der Kirche ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Denn den Klerikalismus, eine aus Sicht der Bewegung „an der Wirklichkeit schon lange vorbeigehende Sexualmoral und die fehlende Teilhabe der Frauen an allen Ämtern in der katholischen Kirche“ sieht sie als einen wichtigen Grund für die derzeitigen grossen Probleme der Kirche.

Bezeichnend ist die Überschrift in der Schwäbischen Zeitung vom 6.9.2021: "Nur Kirche putzen reicht nicht mehr".

 

Und hier für alle Interessierten die Thesen von Maria 2,0:

1. Macht wird geteilt.

2. In unserer Kirche werden Taten sexualisierter Gewalt umfassend aufgeklärt und Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen. Ursachen werden konsequent bekämpft.

3. Unsere Kirche zeigt eine wertschätzende Haltung und Anerkennung gegenüber selbstbestimmter achtsamer Sexualität und Partnerschaft. 

4. In unserer Kirche ist die zölibatäre Lebensform keine Voraussetzung für die Ausübung eines Weiheamtes. 

5. Unsere Kirche wirtschaftet nach christlichen Prinzipien. Sie ist Verwalterin des ihr anvertrauten Vermögens. Es gehört ihr nicht.

6. Unser Auftrag ist die Botschaft Jesu Christi. Wir handeln danach und stellen uns dem gesellschaftlichen Diskurs.